Olympiasieger Marathon 2012 – Gold für Stephen Kiprotich aus Uganda
Stephen Kiprotich holt im olympischen Herren Marathon in 2:08,01 völlig überraschend die erste Goldmedaille für Uganda. In einem abwechslungsreichen Rennen, in dem zunächst der Kenianer W. Kipsang Kiprotich, der am Ende Dritter wurde, geführt hatte, wurde Abel Kirui (KEN) Zweiter. Bei Kilometer 38 hatte Kiprotich mit der entscheidenden Tempoverschärfung, die Kenianer auf die Plätze verwiesen.
Ausgangslage vor dem Olympia Marathon 2012
Im Vorfeld wurden die Kenianer W. Kipsang Kiprotich E. Mutai , A. Abshero, A. Kirui als Favoriten gehandelt. Allein bei den Kenianern schafften 277 Läufer die geforderte Olympia Norm von 2:15. Teilnehmen dürfen wegen dem Olympialimit aber nur maximal 3 Läufer aus einem Land. Überraschend nicht nominiert wurden der aktuelle Weltrekordhalter Patrick Makau und Geoffrey Mutai dessen 2:03:02 Weltrekord 2011 in Boston wegen der abschüssigen Strecke nicht anerkannt wurde. Sie hatten zuletzt mit kleineren Verletzungsproblemen zu kämpfen.
Der 30-jährige Kipsang Kiprotich hatte schon im April den London Marathon für sich entscheiden können und hält eine Bestzeit von 2:03,43 nur 4 Sekunden über Patrick Makaus 2011 beim Berlin Marathon aufgestelltem Weltrekord. Emmanuel Mutai, der schon 2011 den London Marathon gewonnen hat gehörte genau wie der erfahrene Kenianer Abel Kirui, der die letzten beiden Weltmeisterschaften für sich entschied, zu den Favoriten. Aus Äthiopien galt der 21-jährige Ayele Abshero als vielversprechendster Titelanwärter, nachdem er in diesem Frühjahr in Dubai in 2:04,23 bei seinem ersten Marathon die schnellste Zeit bei einem Premierenlauf überhaupt erzielte. Bei den letzten olympischen Spielen 2008 in Peking gewann der Kenianer Samuel Wanjiru, der im letzten Jahr unter tragischen Umständen verstarb.
Rennverlauf Olympia Marathon 2012
Bei warmen Temperaturen um die 25 Grad entwickelte sich ein abwechslungsreiches und spannendes Rennen. Nach relativ verhaltenem Start mit Kilometerzeiten um die 3:05 min/km auf den ersten 10 Kilometern, setzte sich W. Kipsang Kiprotich zunächst von der Spitzengruppe ab. Er war 2011 beim Frankfurt Marathon in phänomenalen 2:03:42h Streckenrekord gelaufen. W. Kipsang Kiprotich wurde dann wieder eingeholt und eine Dreier Spitzengruppe aus den beiden Kenianern und dem Ugander Kiprotich konnte sich bis Kilometer 38 zusammenhalten.
Nachdem W. Kipsang Kiprotich lange Zeit das Rennen prägte, konnte er aber auf der zweiten Streckenhälfte das Tempo nicht mehr halten. und wurde am Ende Dritter. Der Amerikaner Mebrahtom Keflezighi wurde 4., dos Santos aus Brasilien 5.
Nach 38 Kilometern kam dann aber der entscheidende Angriff von Stephen Kiprotich dem die beiden Kenianer nichts mehr entgegenzusetzen hatten. Der zuvor relativ unbekannte Ugander holte sich in 2:08,01 die Goldmedaille. Abel Kirui wurde Zweiter in 2:08,27, Wilson Kipsang Kiprotich Dritter in 2:09:37. Bester Europäer war Henryk Szost aus Polen der in 2:12,28 neunter wurde.