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Das Geheimnis der Kenianischen Marathonläufer

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Warum sind die Kenianischen Marathonäufer so schnell? Foto Universität Bayreuth

Sportwissenschaftler der Universität Bayreuth haben in einer groß angelegten Studie mit 10 Läufern aus Kenia und einer deutschen Kontrollgruppe die Dominanz der Kenianischen Langstreckenläufer untersucht. Es stellte sich heraus, dass die Laufökonomie, die sich an einem geringeren Sauerstoffverbrauch bei höheren Geschwindigkeiten zeigte, ein wichtiger Erklärungsfaktor ist.

Für einen Zeitraum von 6 Wochen trainierte eine Gruppe von Kenianern aus der Eldoret Region, aus der die meisten der internationalen Spitzenläufer stammen, in Bayreuth. Die Region liegt auf etwa 2000 Metern Höhe und zeichnet sich durch ein ganzjährig moderates Klima aus, weshalb sie sich auch bei Europäischen Läufern und Lauftouristen großer Beliebtheit erfreut.

Während des 6-wöchigen Trainingsaufenthalts in Bayreuth wurden kontinuierlich diverse Indikatoren betrachtet, darunter anthropometrische Daten, Hämoglobinmenge und Blutvolumina, Herzgröße, Beinlänge und Umfänge.

Die Auswertung der Daten ergab dann überraschender Weise, dass die Dominanz der Kenianer nicht wie bisher vermutet in der Höhenlage ihrer Heimatregion liegt. Denn der Hämoglobingehalt in ihrem Blut unterschied sich nicht vom dem der deutschen Vergleichsgruppe und nahm im Untersuchungszeitraum sogar ab. Auch die Herzgröße unterschied sich nicht von der der deutschen Läufer.

Der Hauptunterschied lag stattdessen in der Laufökonomie. Das bedeutet dass die Kenianer bei Geschwindigkeiten von über 18 km/h ökonomischer laufen und ihre Muskulatur dadurch weniger Sauerstoff benötigt. Der Grund liegt u.a. in einem geringeren Body-Mass-Index (BMI) und einem  geringeren Wadenumfang. Die Muskelmasse ist optimal auf die Belastung bei Langstreckenläufen abgestimmt. Es wird kein Sauerstoff für Muskelgruppen verschwendet die nicht an der Fortbewegung beteiligt sind.

Die Studie enthüllt damit einen wichtigen Erklärungsansatz für den Erfolg der Kenianischen Langstreckenläufer. Jedoch ist anzunehmen das weitere soziale und biochemische Faktoren hinzukommen und es keine monokausale Erklärung gibt. Weiterer Forschungsbedarf ist also vorhanden.

 Quelle: Untersuchung der Hämoglobinmenge bei Kenianischen Mittel- und Langstreckenläufern, Walter Schmidt Universität Bayreuth 

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Veröffentlich am: April 4, 2012