In 4:20 Stunden veränderte Katherine Switzer die Geschichte des Marathons
Am 19. April 1967 nahm die 20-jährige Katherine Switzer als erste Frau mit der Startnummer 261 am Boston Marathon teil. Zu dieser Zeit war es Frauen ausdrücklich verboten Marathon zu laufen.
Absurde Theorien darüber, dass ihnen bei zu großer Anstrengung die Gebärmutter rausfallen würde, grassierten sogar unter renommierten Ärzten. Hauptsächlich ging es aber darum Frauen aus der Männerdomäne Marathon auszuschließen. Katherine Switzer hatte die Organisatoren damit überlistet sich mit K.V. Switzer anzumelden, was keinen Rückschluss auf ihr Geschlecht erlaubte.
Während des Rennens kam es dann aber zu der dramatischen Szene, die in die Sportgeschichte eingehen sollte. Rennleiter Jock Semple hatte davon Wind bekommen, dass sich eine Frau unter die Teilnehmer geschlichen hatte und sprintete wutentbrannt auf die Strecke, um Katherine Switzer die Startnummer vom Leib zu reißen. Diese hatte sich aber auf einen solchen Vorfall vorbereitet und lief mit zwei Bodyguards, ihrem Trainer Tom Miller und ihrem Freund einem 115 Kilo Footballspieler.
Wie im Bild zu erkennen schafften sie es Jock Semple zu überwältigen und Tom Miller schickte ihn mit ein paar gezielten Schlägen in den Straßengraben. Der Geistesgegenwart von Fotograf Harry Task war es zu verdanken, dass die Szene festgehalten wurde und anschließend um die Welt ging. Katherine Switzer beendete das Rennen in 4:20 Stunden und wurde damit zur ersten Frau die offiziell an einem Marathon teilnahm. Bis der Frauen Marathon zu einer olympischen Disziplin wurde sollten aber noch einige Jahre vergehen. Bei den olympischen Spielen in Los Angeles 1984 war es endlich soweit und Frauen Marathon wurde eine olympische Disziplin.
Ihre bewegende Laufkarriere beschreibt Katherine Switzer in ihrer Autobiografie „Marathon Women: Die Frau, die den Laufsport revolutionierte.“