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EPO Doping

EPO (Erythropoetin) ist ein Medikament, das ursprünglich für die Behandlung bei Blutarmut von Dialysepatienten entwickelt wurde. Bekannt wurde EPO aber vor allem durch zahlreiche Skandale im Ausdauersport.

Durch die Einnahme von EPO kann der Sportler die Anzahl der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) erhöhen und damit die Sauerstoffaufnahmefähigkeit des Blutes verbessern. In der Folge steigt die Leistungsfähigkeit. Auf natürlichem Wege kann man die Produktion des körpereigenen Erythropoetin durch Höhentraining anregen.

Dadurch, dass sich die Nachweisverfahren für biotechnologisch hergestellte EPO Präparate seit Anfang 2000 verbessert haben, gewannen in der Folge Formen des Blutdopings an Relevanz.

Epo Doping im Sport

Wer hängt an der Spritze? – EPO Doping im Sport

Das Dopingsystem

Da die maximale Sauerstoffaufnahmefähigkeit des Blutes bei Ausdauersportarten (Leichtathletik, Schwimmen, Radsport) ein wichtiger Leistungsfaktor ist, wird EPO Doping vorwiegend in diesen Sportarten betrieben. EPO steht seit Anfang der 1990 Jahre auf der Dopingliste der WADA.

Der Sportwissenschaftler Alessandro Donati beschreibt in seinem Artikel das unheilvolle System des Dopings, in das die Pharmaindustrie, Mediziner, die organisierte Kriminalität und der konsumierende Sportler involviert sind.

Dieses professionelle Netzwerk der Produktion und Distribution führt dazu, dass bspw. jährlich fünf- bis sechsmal mehr EPO produziert wird, als zur therapeutischen Behandlung von Patienten notwendig wäre. Dieser Überschuss geht auf den Schwarzmarkt und von dort über Händler und Mediziner an den Endverbraucher – nicht selten einen Leistungssportler.

EPO Blutdoping

Es gibt zwei Formen des Blutdopings mit EPO. Zum einen das Eigenblutdoping, wobei dem Sportler einige Zeit vor einem Wettkampf ca. 1 Liter Blut abgenommen wird. Zuvor hat der Sportler die Anzahl der roten Blutkörperchen durch Höhentraining oder EPO erhöht.

In einer Zentrifuge werden die Erythrozyten vom Blutplasma getrennt, das dem Spender umgehend wieder zurück transfundiert wird. Die gewonnenen Erythrozyten werden mit einem Gerinnungshemmer versetzt und gekühlt gelagert. In den vier Wochen vor dem Wettkampf bildet der Körper die gespendeten Erythrozyten nach.

Kurz vor dem Wettkampf erhält der Athlet diese Konserve per Bluttransfusion zurück. Da Eigenblutdoping bisher äußerst schwer nachzuweisen ist, genießt es bei den Sportlern eine hohe Attraktivität.

Der Nachweis von Eigenblutdoping wird über Auffälligkeiten in den Blutparametern wie Hämatokrit-, Hämoglobin- oder Erythrozyten-Wert geführt. Abweichungen, gemessen in bestimmten Grenzbereichen zu den Werten im Blutpass der Athleten, lassen Rückschlüsse auf Eigenblutdoping zu.

Bei der zweiten Form, dem Fremdblutdoping, wird dem Sportler Blut eines „fremden Menschen“ mit identischer Blutgruppe und identischem Rhesusfaktor zugeführt. Dieser „fremde Mensch“ ist meist ein Nicht-Sportler, der nicht vom Kontrollprogramm der WADA erfasst wird. Diese Person wertet sein Blut durch Höhentraining oder EPO auf. Dieses fremde Blut wird dem Leistungssportler dann in aufbereiteter Form kurze Zeit vor einem Wettkampf zugeführt.